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Wie alles begann...

Damals nach dem Krieg wurde von der englischen Besatzungsmacht in Lübeck nur das Deutsche Rote Kreuz anerkannt, das auf Grundlage der Genfer Konventionen seine Tätigkeiten frei ausüben durfte. Für Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund und DLRG galt dies zunächst nicht.

Überzeugt von der Notwendigkeit eines Wasserrettungsdienstes wird die DLRG zu Gesprächen zwecks Integrierung der DLRG in das Rote Kreuz geladen. Doch die Verhandlungen scheitern.

1946

Nachdem bereits im November 1945 in Bayern eine Wasserwacht gegründet wurde, wird in einem Lokal in der Mühlenstraße der Gedanke an eine Lübecker Wasserwacht aus der Taufe gehoben. So sucht man aus dem Jugendrotkreuz und der Bereitschaft Lübeck I Rettungsschwimmer aus. Eine erste DRK-Übung findet an der Puppenbrücke mit Rettungsschwimmern und Tauchgeräten statt.

1947

gründet sich die Wasserwacht Lübeck und ist somit die älteste Wasserwacht in Schleswig-Holstein.

Die Gründungsmitglieder:

Hermann Strache, Herr Sommer, Werner Frank, Dr. med. Cornelius Baasch, Karl-Heinz Biehl und der Landesbereitschaftsführer des DRK Paul Kienzle, der auch zunächst die Leitung der Wasserwacht übernimmt.

Eine erste Rettungstat erfolgt durch K.-H. Biehl an der Herrenbrücke.

 

1948

Das erste Motor-Rettungs-Boot (MRB) „Wasserwacht I“ wird in Dienst gestellt.

Regelmäßige Wochenendwachen in Zelten entstehen in Travemünde (Möwenstein, Priwall) und am Dummersdorfer Ufer (Stülper Huk).

Mit Heinz Feind erhält die Wasserwacht einen technischen Leiter und das erste Wasserwachtbüro in der Karpfenstraße wird eingerichtet.

 

1949

In Travemünde findet die erste große Rettungsübung statt.

Es werden bereits in dieser Saison an 148 Wachtagen 19 Personen vor dem Ertrinken gerettet und 348 Mal wird Erste Hilfe geleistet!

Erste Schriftwechsel mit dem Roten Kreuz in der „Ostzone“ begründen den späteren guten Kontakt.

Die Fünfziger Jahre

Nach wie vor findet das Schwimmtraining im Freien statt. Die „Lübecker“ Gruppe trainiert am Krähenteich, die „Kücknitzer“ in der Trave an der Herrenbrücke.

Da es nur dem Roten Kreuz erlaubt ist, unter bestimmten Auflagen im gesperrten Zonengrenzgebiet Erste Hilfe zu leisten, erhält die Wasserwacht den Auftrag für die Badeaufsicht am Priwall.

1952

Ein neues Rettungsboot, ein Verdränger mit Dieselantrieb, das MRB „Henry Dunant“ wird angeschafft. Das Verankern von Warntonnen vor dem Priwall erleichtert die Badeaufsicht.

1953

Ideenskizzen von Günter Rumm und erste statische Berechnungen von Karl-Ernst Bruweleit sind die Grundlage für die Konstruktion und Errichtung eines hölzernen Wachturmes auf dem Priwall durch eine Baufirma. Dieser soll die in der Zwischenzeit entstandene Aussichtsplattform ersetzen.

1954

kommen die Taucher der Wasserwacht im Waldhusener Moor zu einem Eiseinsatz.

 

1955

Ein reger Erfahrungsaustausch und gegenseitige Besuche kleiner Delegationen

mit dem Wasserrettungsdienst in Rostock beginnt.

Die Sechziger Jahre

stehen im Zeichen verstärkter Ausbildung. Training in der Schwimmhalle,

Sanitäts-, Melder-, Funker-, Bootsführer- und Gerätetauchlehrgänge erweitern den Ausbildungsrahmen.

Die Kalt- und Warmverpflegung am Priwall erfolgt mittlerweile durch das nahe gelegene Krankenhaus – am Stülper Huk ist weiterhin Selbstverpflegung angesagt.

 

1960

Günter Rumm wird neuer Bereitschaftsführer.

 

1961

Der Turm erhält einen Anbau: zwei Wohnräume für Familien und einen Geräteschuppen. Die beiden Räume werden anfangs von den Familien Gänger und Biehl (ab 1965 auch von Familie Rumm) die gesamte Saison über (Dauerwache) bewohnt. Somit ist sowohl eine durchgängige Mindestbesetzung, als auch einheitliche Wachleitung gegeben.

Durch eine neu installierte Lautsprecheranlage können im Laufe der Saison 31 Kinder, die sich am Strand verlaufen haben, ihren Eltern wieder übergeben werden.

Erstmalig werden 3 Sprechfunkgeräte (4m-Band) am Priwall eingesetzt.

Am Stülper Huk wird ein Wachhäuschen gebaut.

1962

17. Februar: Auch Helfer der Lübecker Wasserwacht werden alarmiert und bei der Flutkatastrophe in Hamburg eingesetzt, allerdings nur im Betreuungssektor.

Die Wachstation am Stülper Huk erhält ein Funkgerät und kann so erstmals im Notfall auch einen Unfallwagen zu Hilfe rufen. Bisher wurden verletzte Personen mit dem privaten PKW zur nächsten Arztpraxis in Kücknitz gebracht.

Auch auf dem Priwall werden für den Transport ins Krankenhaus in der Regel private Fahrzeuge genutzt. Hierzu müssen die Fahrzeuge mit dem Roten Kreuz gekennzeichnet sein.

Ende des Jahres erfolgt eine erste Testfahrt bei Sturm mit einem neuartigen Trimaran. Dieser amerikanische Bootstyp war bei der Hochwasserkatastrophe in Hamburg sehr positiv aufgefallen.

1963

Der Austausch von Rot-Kreuz-Zeitschriften mit dem WRD der DDR wird seit der Kündigung der Handelsabkommen (1.1.1960) immer schwieriger.

Im Mai erhält Kamerad Rumm nun eine Vorladung der Staatsanwaltschaft wegen „regelmäßiger Einfuhr staatsgefährdender Schriften“! Ergebnis: der Austausch darf fortgesetzt werden, weil ein fachliches Interesse besteht…

Der erste „Trimaran“ (Boston Whaler), ein 3-Rumpf-Gleiter mit Außenbordmotor, das MRB „Solferino“, wird für die Wache am Stülper Huk eingesetzt.

Außerdem werden zwei Tauchgeräte für die Wachstationen beschafft und die Priwallwache erhält erstmals ein Ruderboot aus Kunststoff.

Neben 645 Erste-Hilfe Leistungen werden immer mehr (188!) verlaufene Kinder betreut und ihren Eltern zugeführt.

 

1964

Die Verhandlungen über einen eigenen Trainingsabend in der Schwimmhalle können erfolgreich abgeschlossen werden.

 

1965

Zu Saisonbeginn kommt der lang ersehnte Kühlschrank, der die Verpflegung der Wachmitglieder wesentlich vereinfacht. Ein transportabler Holzturm (der „Miniturm“) wird zunächst an der Südermole aufgestellt und das dazugehörige Ruderrettungsboot in „RAL 2000“ (orange) gestrichen.

Vom „Schwab-Versand“ werden Wasserwacht und DLRG zu einem Rundflug über Lübeck und Umgebung eingeladen und machen flugs eine Funkübung mit 4m-Band Funkgeräten zwecks Reichweitenermittlung daraus.

(v.l.: G.Rumm WW, Schwensfeger DLRG, P. Kienzle DRK, unb. DLRG)

Die Gründung eines JRK-Wasserwacht-Zuges erlaubt es nun, Jugendliche bereits ab einem Alter von 13 Jahren auf ihre Aufgaben in der Wasserwacht vorzubereiten.

 

1966

Januar: Katastrophenalarm, die Wakenitz droht über die Ufer zu treten.

In ihrer Funktion als Luftschutz-Sanitätseinheit ist die Wasserwacht beteiligt und steht auch am Feldkochherd bei Eis und Schnee ihren Mann.

Der ‚Miniturm‘ muss dem DLRG-Turm 1 weichen und bekommt seinen Standplatz nun in der Nähe der DDR Grenze, außerdem erhält er einen verglasten Aufsatz.

Nachdem nun alle Genehmigungen für den Bau einer festen Wachstation am Stülper Huk vorliegen und kurz vor der Beauftragung einer Baufirma, wird vom Ordnungsamt nach einer bakteriologischen Untersuchung der Wasserqualität ein Badeverbot verhängt. Hiermit endet die Wache am Dummersdorfer Ufer. Die Wasserwacht begleitet in diesem Jahr erstmals die Ruderregatten auf dem Elbe-Lübeck-Kanal (später auch auf der Wakenitz).

Zu diesem Zeitpunkt sind die Bereitschaften des DRK übrigens noch in reine Männer- und reine Frauen-Bereitschaften getrennt. Nur die Wasserwacht bildet hier recht frühzeitig als erste gemischte Bereitschaft von Anfang an eine Ausnahme!

 

1967

Damit immer eine gute Fernmeldeverbindung zum Miniturm besteht, wird ein Feldtelefon installiert und das dazugehörige Feldkabel am Strand verlegt. Auf die gleiche Art wird später auch der DLRG-Turm 1 mit dem Hauptturm verbunden, was im Notfall eine schnelle Verbindung zur DLRG ermöglicht. Durch die Teilnahme zweier Mitglieder an einem Lehrgang für Filmvorführer ist es nun möglich auch am Priwallturm bei der Ausbildung einige Lehrfilme zu zeigen!

(W.R. Bergold)

Die Bereitschaft Wasserwacht wird organisatorisch so aufgestellt, dass sie sowohl im Roten Kreuz, als auch im ZB (Ziviler Bevölkerungsschutz, später ZS, dann Katastrophenschutz) die gleiche Struktur besitzt. Sie ist nun eine Einsatzeinheit, die aus einer Führungsgruppe, einem Bergungszug, einem Transportzug, einem Versorgungszug und einem Krankentransportzug besteht.

Sie setzt sich insgesamt also aus ca. 70 Aktiven, einer Jugendgruppe und einer Reserve zusammen.

Für den Bereich ZB werden Räume und Gerätschaften in der Cambrai-Kaserne von der Hansestadt Lübeck bereitgestellt, die jedoch erst in aufwändiger Eigenleistung instand gesetzt werden müssen.

 

1968

Zu Beginn des Jahres werden Fahrzeuge des ZB, sowie eine Fahrzeughalle (auch Cambrai) an die hier als „2.K.E.-SAN“ benannte Wasserwacht übergeben.

Für die Warnbälle zur Kennzeichnung von Badeverboten (aus Weidengeflecht) wurde ein neuer Mast aufgestellt und für die Erholung nach dem Dienst ein Gartengrill gemauert.

Ein zum Schrottpreis gekaufter Tieflader für den Transport des MRB „Henry Dunant“ wird in Eigenarbeit wiederhergestellt (Er wird erst in den 90er Jahren durch einen modernen Bootstrailer ersetzt werden!)

Erstmalig nimmt die Wasserwacht als geschlossene Einheit an einer großen Sanitätsübung teil.

1969

Neben 553 Rettungs- und Erste-Hilfe-Leistungen können 322 verloren gegangene Kinder ihren Eltern zugeführt werden.

Gründungsmitglied Werner Frank, seit 1961 Kreisbereitschaftsführer, wird Landesbereitschaftsführer.

Die Wasserwacht ist nun auch an den großen DRK-Altkleidersammlungen mit ihren eigenen Fahrzeugen beteiligt.

Die Siebziger Jahre

1970

MRB „Solferino II“ vergrößert die WaWa-Flotte. Zunächst allerdings noch ohne Motor… Der Parkplatz hinter dem Wachturm wird in Eigenarbeit mit Ziegelsteinen befestigt.

 

1971

Der Motor für MRB „Solferino II“, sowie ein passender Bootsanhänger mit Slipwagen werden beschafft.

 

1972

übernimmt der bisherige Stellvertreter Wolf-Rüdiger (Emmes) Bergold die Bereitschaftsführung

 

1973/75

Der hölzerne Miniturm an der Grenze wird durch die Wache II ersetzt.

Es ist ein Betonturm mit Ausguck, Sanitäts- und Geräteraum.

Im Sprachgebrauch bleibt er aber weiterhin der „Miniturm“

Die Wasserwachtbekleidung wird von Blau-Weiß auf Orange umgestellt.

1978

Mit Unterstützung der Possehl-Stiftung wird ein Ersatz für die mittlerweile etwas betagte „Henry Dunant“ finanziert: am 22.Mai wurde der in den USA gebaute 165 PS starke Halbgleiter von der Frau des damaligen Bürgermeisters Knüppel auf den Namen „Henry Dunant II“ getauft. Ausgestattet mit Funk, Echolot, Suchscheinwerfer, Lautsprecher, Sanitätskoffer und einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten ist es das schnellste und modernste Rettungsboot an der Bundesdeutschen Ostseeküste.

In dieser Saison stellt die Wasserwacht erstmals Sanitäter und Rettungsschwimmer für die Jugendfreizeitstätte Priwall bereit.

Der Besuch einer Jugendgruppe des ägyptischen Roten Halbmondes, die im Rettungsschwimmen und im Bootsdienst ausgebildet wird, führte zu einem Gegenbesuch der Kameraden A. Iwan und F. Sassenburg in Ägypten. Dort helfen sie vor Ort bei Planungen für den Aufbau eines Wasserrettungsdienstes.

Ebenfalls neu ist die regelmäßige Besetzung der Priwallwache mit ehrenamtlichen Ärzten an Sonntagen.

Die Pfahleinfassung am Hauptturm ist verrottet und wird durch eine Betoneinfassung ersetzt.

Die Achtziger Jahre

Sie sind beliebte Priwall-Treffs nach Dienstschluss, bringen aber manchmal auch viel Arbeit für die Wachmannschaft:

der Camper-Ball im Haus des Kurgastes, die Disco in der Strandhalle und Conny`s Imbiss. Man geht oft zweimal hin: erst zum Tanzen oder Essen und dann zu späterer Stunde noch einmal, um Erste Hilfe zu leisten oder Schlägereien zu schlichten…

 

1980

übernimmt Helge Peters die Führung der Wasserwacht.

Ein Badegast aus England verläuft sich im Niemandsland an der Grenze und wird von DDR-Grenzsoldaten zurückgebracht…

Auch fünf Personen auf einem Segelboot geraten im DDR-Seegebiet in Seenot und werden gerettet. Die DDR-Grenztruppen beobachten vom Strand aus, greifen aber nicht ein.

Im Bereich Katastrophenschutz ist inzwischen die 2.K.E. San auf den 4. Sanitäts- und den 2. Krankentransportzug reduziert worden.

 

1981

Beim Landeswettbewerb im Rettungsschwimmen 1981 in Eckernförde errang die Wasserwacht Lübeck erstmalig den 1. Platz!

Beim Altstadtfest in Lübeck wird die Hafensicherung übernommen.

 

1982

Anfang 1982 wird Sven Gurr zum neuen Bereitschaftsführer gewählt.

Mit dem Beginn der Zusammenarbeit des DRK mit der Berufsfeuerwehr im Krankentransport betritt auch die Wasserwacht Neuland: sie hat ab sofort jedes 9. Wochenende den RTW am Vereinsheim im Steinrader Weg zu besetzen. Dieser Dienst wird zunächst ausschließlich durch ehrenamtliche Helfer mit Sanitätsausbildung geleistet. Später muss mindestens ein Helfer Rettungssanitäter sein. Aufgrund der immer höheren Ausbildungsanforderungen sowie der Erweiterung des Dienstes auf Werktage, wird dieser in späteren Jahren dann vorwiegend mit hauptamtlichen Kräften durchgeführt.

Eine der großen traditionellen Dienstveranstaltungen – die Durchführung der Altkleidersammlung, gestaltet sich zunehmend schwieriger, weil die letzten Großraumkrankenwagen abgegeben wurden und nun überwiegend Fremdfahrzeuge von Speditionsfirmen eingesetzt werden. Die großen als „Marsch- und Verladeübung“ durchgeführten Frühjahrs- und Herbst-Sammlungen, bei denen alle Einheiten ausrückten, reduzieren sich in den folgenden Jahren für die Wasserwacht über monatliche Abholungen mit dem VW-Bus bis hin zur Einstellung der Sammlungen.

Passathafen: auf dem Dalben direkt am Liegeplatz der Boote nistet ein Seemöwenpärchen und greift über Wochen die Bootsbesatzungen bei Dienstbeginn und Dienstende an…(oft fühlte man sich nicht nur beschissen, man war es auch…!)

Im Herbst wird die Führung der Wasserwacht an Joachim Holst übergeben.

 

1983

Umfangreiche Renovierungsarbeiten in Eigenleistung (Neuanstrich beider Wachtürme, eine komplett neue Elektro-Installation, Tischlerarbeiten).

Zum 100-jährigen Bestehen der Wasserwacht im DRK spendet der KIWANIS-Club Lübeck für den Hauptturm einen Wohncontainer, in dem ein modern eingerichteter Sanitätsraum untergebracht ist. Dieses beendet endlich die Doppelnutzung des Turm-Erdgeschosses als Sanitäts- und Aufenthaltsraum.

Während der Schulferien wird ein KTW am Turm stationiert und gemeinsam von der Wachmannschaft und anderen Lübecker DRK-Helfern besetzt.

Die Gebrüder Schlichting, seit Jahrzehnten durch ihre Strandkorb- und Bootsvermietung am Priwall mit der Wasserwacht eng verbunden, entwickeln in Anlehnung an das Motorrettungsboot Solferino ein eigenes Boot: den “Kuschl“. (Karl-Heinz und Uwe Schlichting)

Es wird der Wasserwacht zur Erprobung zur Verfügung gestellt. Bei den ersten Testfahrten steigen noch einige Bootsbesatzungen unfreiwillig aus, aber nach einigen angeregten baulichen Veränderungen ist dieser Bootstyp als TRAVE 470 heutzutage bei mehreren Hilfsorganisationen im Einsatz.

In diesem Jahr beginnt die regelmäßige Teilnahme an der Regattasicherung der Travemünder Woche. Mit MRB Henry Dunant II, einem Arzt und Rettungsschwimmern wird die DLRG unterstützt…

Die Wasserwacht, die im KatS nun nur noch den 4. San Zug stellt, erhält den 1. Preis für vorbildliche Hallen- und Gerätepflege von Innensenator Egon Hilpert.

Das MRB Henry Dunant II wirkt bei Fernsehaufnahmen für die Glücksspirale mit.

 

1984

1986

Ein weiteres Boot vom Typ TRAVE 470, das Motorrettungsboot „Poseidon“, sowie eine kleinere Ausgabe, das Motorrettungsboot „Triton“, ersetzen die inzwischen betagten „Solferinos“.

Sie alle besitzen nun den „Überrollbügel“ als Träger für die Positionsbeleuchtung, da die Masten immer wieder aus der Halterung brachen.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75. Geburtstag der Viermastbark „Passat“, zeigt die Wasserwacht an der Nordermole eine große Rettungsübung mit Rettungsinseln und Rettung aus dem Wasser durch einen Rettungshubschrauber vom BGS.

 

1987

Die Führung der Bereitschaft wird Swen Olffermann übergeben

Die Wache am Priwall erhält Besuch von einer Jugendgruppe des Irischen Roten Kreuzes. Dass die Beziehungen zur DDR zur Zeit recht gut sind, zeigt eine Bitte der DDR-Behörden und des BGS an die Wasserwacht, einen gestrandeten Katamaran vom Strand der DDR zu Bergen und in bundesdeutsche Gewässer zu schleppen.

1988

5 Jahre nach den Tests mit der „TRAVE 470“ bekommt die Wasserwacht nun die Möglichkeit die größere „TRAVE 540“ auf der Ostsee zu erproben. Danach steht fest, dass dieser Bootstyp für die Aufgaben der Wasserwacht optimal geeignet ist.

1989

Die erste Teilnahme am alljährlichen Donauschwimmen in Neuburg an der Donau im Januar beschert der Wasserwacht gleich zu Jahresbeginn einen Pokal.

Eine weitere Premiere erlebt sie mit der Ausrichtung des Landeswettbewerbs im Rettungsschwimmen. Man lässt den Gästen den Vortritt und belegte den 2. Platz.

Ebenfalls neu: Die Lübecker Wasserwacht unterstützt die Wasserwacht Hamburg bei der SAIL `89. Zudem findet die Travemünder Woche zum 100. Mal statt und wird zwei Wochen lang gefeiert.

Mit der Gründung der Schnell-Einsatz-Gruppe „Technische Hilfeleistung Wasser“ wird die Wasserwacht in den Alarmplan der Berufsfeuerwehr aufgenommen. Über Funkmelde-Empfänger alarmiert, wird bei einer ersten Übung im Schlutuper Hafen das Auslegen von Ölsperren, sowie das Absaugen des Ölfilmes mit an Bord installierten Tragkraftspritzen geprobt. In diesem Jahr wird auch erstmals ein Badeverbot am Priwall aufgrund der hohen Belastung des Wassers mit koliformen Bakterien erlassen, allerdings nur für den halben Strand…(die Bakterien wissen ja, wo das Schild steht…!)

28.8. Orkan und Sturmflut an der Ostsee: Alarmierung der SEG wegen Hochwassers auf dem Priwall. Gerettet werden muss dann allerdings nur …das eigene Ruderboot…

Am 5.10. kommt der erste Zug aus Prag mit DDR-Flüchtlingen in Lübeck an. Die Wasserwacht hilft über Wochen bei der Versorgung am Bahnsteig und der Betreuung in der BGS-Kaserne.

Die Neunziger Jahre

1990

Die strukturellen Änderungen im DRK machen auch vor der Wasserwacht nicht halt: aus der Bereitschaft Wasserwacht, die im Katastrophenschutz den 4. Sanitätszug stellt, wird nun die Rot-Kreuz-Gemeinschaft 4.Sz, die sich aus dem Fachdienst Wasserwacht und dem 4. Sanitätszug zusammensetzt. Die Ämter Gemeinschaftsführer, Fachdienstleiter und Zugführer sind weiterhin in der Person des bisherigen Bereitschaftsführers vereinigt. Der 4.Sanitätszug kann so durch Helfer, die nicht Angehörige der Wasserwacht waren, personell verstärkt werden.

3. Februar: Öffnung des „Eisernen Vorhanges“ auf dem Priwall!

Mit den Gemeinden Pötenitz und Harkensee, sowie dem DRK der DDR wird ein gemeinsamer Wachdienst vereinbart. Da sich das Wachgebiet nun um 8 km vergrößert hatte, stellt das DRK Lübeck 5 Seecontainer, die als Sanitätswachen entlang der Küste aufgestellt wurden, zur Verfügung. Der neue Strandabschnitt wird in der Hauptsaison zusätzlich durch Boot und Personal der Wasserwacht Hamburg/Waldorf gesichert.

Bei einer Präsentation des DRK Lübeck in Wismar wird die „ehrenamtliche“ Arbeit der Wasserwacht im Vergleich zum staatlichen Wasserrettungsdienst der DDR vorgestellt.

In diesem Jahr wird das Motorrettungsboot „ROT KREUZ 1“ vom Generalsekretariat in Bonn zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Dieses mit einer fest installierten Krankentrage und Jetantrieb ausgestattete Rettungsboot erweist sich leider aufgrund der hier vorhandenen Wellenhöhen als wenig ostseetauglich…

Im Herbst müssen die Boote ihr bisheriges Winterlager in der Cambrai–Kaserne verlassen, da der 4. SZ weitere Fahrzeuge erhält. In einer Fertighalle im Gewerbegebiet Roggenhorst können sie vorerst untergestellt werden, es darf aber nicht an ihnen gearbeitet werden.

 

1991

Auf der Wache II wird eine Messstation zur Beobachtung der Strömungen (Ausbreitung der Kolibakterien) installiert. Erstmals beteiligt sich die Wasserwacht an der Regattasicherung der Warnemünder Woche.

Mit der Übernahme der Zugführung des 4. Sz durch Lennart Mengel erfolgt die personelle Trennung von Fachdienstleitung und Zugführung. Damit endet nun endgültig die Mitwirkung der Wasserwacht als geschlossene Einheit im Katastrophenschutz. Auch ein Teil Freiheit auf dem Priwall endet. Denn nachdem der Zaun zur DDR geöffnet wurde, werden nun die Dünen eingezäunt!

Die Boote finden ihr Winterquartier diesmal in einer LPG-Kartoffelhalle in Pötenitz.

 

1992

Ein 2. Platz beim Landeswettbewerb im Rettungsschwimmen belohnt alle Trainingsmühen. Bei der Firma Schmalbach-Lubeca wird ein Winterplatz für die noch verbliebenen zwei Boote gefunden, denn das gute alte Motorrettungsboot „Kuschl“ und die „Triton“ waren zum Saisonende verkauft worden.

 

1993

Auf der Jahreshauptversammlung im Frühjahr wird Klaus Dieter Dornbusch zum Fachdienstleiter gewählt. Die kleine Flotte der Wasserwacht vergrößert sich um ein in Erinnerung an Karl-Heinz Biehl auf den Namen „Onkel Dicker“ getauftes Rettungsboot vom Typ 540, den MRB „Proteus“, Typ 470, sowie zu Testzwecken um das Kajütmotorboot „Trave 640“.

Bereits im Oktober wechselt die Fachdienstleitung nochmals und Helmut Fromholz nimmt das Schicksal der Wasserwacht in die Hand.

Aufgrund der veränderten politischen Lage wird der 4. Sanitätszug dann Ende 1993 Opfer von Sparmaßnahmen im Katastrophenschutz und wird aufgelöst. Die Boote müssen diesen Winter im Freien verbringen.

 

1994

Die Bootspflege kann endlich in einer geheizten Bootshalle stattfinden: in der Hanseatenkaserne in Blankensee.

Gleichzeitig beginnt die große Renovierung des Hauptturmes (neue Holzverkleidung innen, Einbauküche, größere Schränke, neue Elektrik u.v.m.), der sich nach einem Sturm nun ohne Turmuhr präsentiert.

In der Hauptsaison wird ein Rettungswagen im Auftrage der Berufsfeuerwehr an der Priwallwache stationiert und auch 66-mal benötigt. Die Besetzung erfolgt gemeinsam mit den anderen Lübecker Rot-Kreuz Einheiten rund um die Uhr.

1995

Die „DRK Gemeinschaft Wasserwacht“ erhält außer diesem neuen Namen auch noch einen dringend benötigten neuen VW-Bus. Am Priwall wird die Wache um einen Wohncontainer für die RTW-Besatzung erweitert.

Zum letzten Mal heißt es „Aufräumen!“ in der Cambrai – Kaserne, die seit Jahrzehnten eine Art zweites Zuhause für alle Wasserwachtler war und nun abgerissen und zum „Wohn-Park Cambrai“ werden soll.

 

1996

Neben dem normalen Dienst stehen immer noch die Umbauarbeiten an der Priwallwache im Vordergrund: die neue Auffahrt zur Wache, sowie vorgeschriebene Neuanpflanzungen erfüllen nun endlich alle Auflagen der unteren Landschaftspflegebehörde. Die aus der Fernsehserie bekannten „Baywatch“-Rettungsbojen ergänzen die Ausrüstung am Strand. Außerdem ziert eine neue Uhr den Wachturm.

1997

„Für Ihre Sicherheit seit 1947 im Einsatz“ – unter diesem Motto stehen im Jubiläumsjahr eine Präsentation der Wasserwacht auf den Schrangen, sowie ein Tag der offenen Tür auf der Rettungswache Priwall.

Vorbei ist das Duschen im Passathafen oder im Container auf dem Campingplatz: zum ersten Mal seit die Wasserwacht ihren Dienst am Priwallstrand leistet, verfügt die Wache über eigene sanitäre Anlagen! Nach dem Ausscheiden von Helmut Fromholz aus der Fachdienstleitung im Sommer, übernimmt sein Stellvertreter Sven Schröder vorerst die Leitung der Wasserwacht.

Die Viermastbark Passat wird zwecks Überholung zur Flender Werft geschleppt.

Zur Sicherung des begleitenden Schiffskorsos mit dabei: MRB Henry Dunant II.

Vorbei ist nach langer Zeit nun auch die ständige Suche nach einem Winterlager für die Boote: im Herbst kann die lang ersehnte Bootshalle im neuen DRK-Zentrum am Herrendamm bezogen werden.

 

1998

Sabine Albrecht wird auf der JHV zur Leiterin der Gemeinschaft Wasserwacht gewählt, muss dieses Amt aber aus priv. Gründen schon im Oktober niederlegen. Im September ist Richtfest für das Schulungs- und Unterkunftsgebäude am Herrendamm, in dem auch die Wasserwacht untergebracht werden soll.

 

1999

Der bisherige Stellvertreter Sven Schröder wird zum Fachdienstleiter gewählt.

Beim Landeswettbewerb Rettungsschwimmen in Schwarzenbeck erringt Lübeck den 2. Platz. Das erste Powerboot-Rennen in Travemünde findet unter Beteiligung der Wasserwacht statt. Die strömungsbedingten Sandvorspülungen am Priwallstrand und die wachsenden Sanddornfelder vor der Hauptwache führen zu Überlegungen, einen Hochsitz direkt am Wasser zu postieren.

Anders als es die ursprünglichen Planungen vorsahen, ist im neuen DRK-Zentrum nun leider doch kein Platz für einen eigenen „Wasserwacht-Raum“ vorhanden. Daher wird zunächst in der Bootshalle ein kleiner Raum für Besprechungen und Pflege der Ausrüstung in Eigenarbeit gebaut. Langfristig gesehen wird die neue Bootshalle jedoch für die Fahrzeuge der anderen Einheiten benötigt. So beschließt man auf der Kreisversammlung Ende des Jahres, den leer stehenden COOP-Markt in Kücknitz zu kaufen und dort die Sozialstation und die Wasserwacht mit ihren Booten und Gerät unterzubringen.

Die Millenium-Jahre

2000

Der Kauf und die Fremdleistungen für den Umbau des COOP-Marktes in Kücknitz sind Ende des Jahres abgeschlossen und die „Restarbeiten“ in Eigenleistung beginnen…

 

2001

Lübeck belegt den 1. Platz beim Landeswettbewerb in Eutin.

2002

Die defekte Turmuhr wird komplett restauriert.

Die Küche des Priwall-Krankenhauses, die seit Jahrzehnten die Wachmannschaft mit Warm- und Kaltverpflegung versorgt hat, stellt den Betrieb ein.

 

2003

Die Wasserwacht-Dienstbekleidung wird von Orange auf Rot umgestellt und die tägl. Verpflegung der Wachmitglieder durch die nahe gelegene Jugendfreizeitstätte sichergestellt.

 

2004

Ein neues MRB wird in Dienst gestellt und in Erinnerung an den früheren Leiter der Wasserwacht auf den Namen „Günter Rumm“ getauft.

2005

Dank Unterstützung des LIONS CLUB Lübeck kann ein Rettungs-Quad mit Spezialanhänger (Schaufeltrage, Vacu-Matratze und Sauerstoffbehandlungsgerät) für den Krankentransport am Strand beschafft werden.

Es stellt auch sogleich bei sechs Einsätzen seine Tauglichkeit unter Beweis!

Auf Wunsch der Berufsfeuerwehr erhält die Wache auch die Funktion des „First Responders“, für den 8-mal Alarm ausgelöst wird!

Erstmalig werden Drachenbootrennen auf dem Kanal und auf der Wakenitz begleitet.

2006

Auch in diesem Frühjahr erreicht Lübeck den 2. Platz beim Landeswettbewerb in Mölln. Die Unterstützung der Hamburger Wasserwacht beim Triatlon Hamburg und Rettungsvorführungen beim Rot-Kreuz-Tag in Lübeck sind weitere Highlights.

2007

Nein, auch in Barmstedt lässt Lübeck sich den 2. Platz im Rettungsschwimmen nicht nehmen! Da sich Sven Schröder stärker auf seine Aufgaben als stv. Landesleiter der Wasserwacht konzentrieren möchte, übernimmt im Mai Michael Rudat die Leitung der Lübecker Wasserwacht.

Im Juli gibt es mal wieder eine Bootstaufe: Eine alte Tradition fortführend erhält das neue Motorrettungsboot den Namen „Solferino III“.

Auf dem Priwall startet im Herbst eine große Geländepflegeaktion an der Wache. Unter anderem muss die große Pappel, in den fünfziger Jahren als Windschutz gepflanzt, gefällt werden, da sie auf die Wache zu fallen droht.

 

2008

Landeswettkampf in Itzehoe: Der Landesmeister heißt: „Lübeck“!

Bei der großen Turmrenovierung wurde auch gleich die defekte Uhr ausgebaut und in allen vier Himmelsrichtungen durch das (nachts beleuchtete) rote Kreuz ersetzt.

 

2009

Und noch einmal: der Landesmeister heißt: „Wasserwacht Lübeck“!

Bei der jährlichen Strandbegehung erklärt sich die Kurverwaltung bereit, den ehemaligen DLRG-Turm 1 in naher Zukunft umzusetzen und der Wasserwacht für den Wachdienst zur Verfügung zu stellen.

Neben den „normalen“ Diensten, wie Drachenbootfestival, div. Ruderregatten, Travemünder Woche, etc., prägen auch noch viele Arbeitsdienste die Erinnerung der Beteiligten: so z.B. im Frühjahr die „Küchensanierung“ und im Herbst die „Pflasterarbeiten“.

 

2010

Im Februar wird Anne Nicolai zur neuen Leiterin der Wasserwacht gewählt, Christian Treder wird ihr Stellvertreter.

2011

Im Februar wird Ines Türke zur 2. stellv. Leiterin der Wasserwacht gewählt.
Neuer Landesmeister beim Wettbewerb in Meldorf wurde Lübeck.
Kerstin Sell und Torben Sell gründen die Jugendgruppe der Wasserwacht.

 

2012

Hannes Freibrodt übernimmt die Organisation und Leitung der Rettungsschwimmkurse. Das Bad auf dem Priwall wird saniert und am 1. Juni wird der neue Miniturm geliefert. Ein Container-Turm, welcher vorn am Strand als besserer Ausguck dient.

2013

Die Jugendgruppe nimmt im Februar am Landeswettbewerb in Bad Segeberg teil und wird Landesmeister in der Stufe 3. Wir sind stolz auf unsere Jugend. Im Juni gehen 10 Wasserwachtler in den Hochwassereinsatz im benachbarten Lauenburg. Der Priwallstrand wird durch die ILSE (International Life Saving Federation of Europe) als „Lifeguarded Beach“ zertifiziert. Matthias Krebbers hat als auswärtiger Wachgänger sein 45. Wachjubiläum.

2014

Anne Nicolai tritt im März aus persönlichen Gründen von ihrem Amt als Kreisleiterin zurück. Christian Treder übernimmt dieses Amt. Ulrike Schumacher rückt als stellv. Kreisleiterin nach. Die Lübecker Wasserwacht wird mit der Jugendgruppe für den Rotary Förderpreis nominiert.

 

2015

Ulrike Schumacher und Christian Treder tauschen ihre Posten. Somit ist Ulrike jetzt Kreisleiterin. Christian und Ines unterstützen sie in ihrer Arbeit. Die Jugendgruppe der AK 3 belegt den 1. Platz und fährt zum Bundeswettkampf nach Schwarzenberg im Erzgebirge. Die Wasserwacht unterstützt tatkräftig die Errichtung der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. Die Suche nach einer neuen Unterkunft geht weiter.