Bauarbeiten für Flüchtlingsunterkunft starten - DRK schafft Transparenz bei Anwohner:innen
Am Herrendamm in St. Lorenz Nord baut das Lübecker Rote Kreuz eine Gemeinschaftsunterkunft für schutzsuchende Familien. Anwohner wurden informiert.

Jetzt rollen die Bagger: Auf dem bisher brachliegenden Gelände neben dem Rotkreuzzentrum entsteht ein menschenwürdiges Zuhause für etwa 80 Familien, die auf der Flucht vor Krieg und Gewalt vor allem aus der Ukraine nach Lübeck kommen.
Das DRK hilft der Hansestadt Lübeck bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen und lässt auf dem städtischen Grundstück deshalb eine 1-stöckige Anlage mit kleinen Wohnmodulen sowie drei Gemeinschaftseinheiten und Außengelände mit Spielplatz für etwa 300 Personen errichten. Ende September hatte die Hansestadt dem DRK für dieses Vorhaben grünes Licht gegeben.
In den kommenden Wochen wird der Untergrund standfest gemacht und Leitungsgräben für Strom, Wasser und andere Infrastruktur gezogen. Danach werden die ersten Wohnmodule aufgestellt. Die Grundsteinlegung ist ab der 49. Kalenderwoche geplant. In jeder Wohneinheit können auf 24 Quadratmetern bis zu vier Personen selbständig und selbstbestimmt leben. Die Module verfügen über WC und Dusche, zwei Schlafräume und einen Wohnraum mit Pantry (Spüle, Kochplatten, Kühlschrank).
Vor Beginn der Baumaßnahme informierte das Rote Kreuz die Anwohner des Grundstücks zum Sachstand. DRK-Mitarbeitende verteilten nicht nur ein Schreiben mit den wichtigsten Fakten, sie suchten auch das persönliche Gespräch. "Es war schön hautnah zu erfahren, wie aufgeschlossen und verständnisvoll die Anwohner und Anwohnerinnen dem Projekt gegenüberstehen", erklärt Annika Keup, DRK-Abteilungsleiterin Flüchtlingshilfe. "Uns ist es wichtig, insbesondere die Menschen im nahen Umfeld an den Entwicklungen in ihrem Stadtteil teilhaben zu lassen und mit einzubinden. Der Kontakt beider Seiten zueinander macht eine Integration erst möglich. Letztendlich können wir alle von der neuen Situation profitieren, indem wir neue Erfahrungen miteinander sammeln, Freundschaften knüpfen und Geschichten aus anderen, fernen Welten erfahren, die unseren Horizont erweitern, wenn wir es zulassen."
Aus Anlass des Baubeginns erklärt DRK-Vorstand Tobias Plitt: "Als Rotes Kreuz ist es unsere ureigenste Aufgabe, Menschen in Not zu helfen. In der augenblicklichen Situation sind es geflüchtete Familien aus der Ukraine, die unsere Unterstützung besonders dringend benötigen. Wir sind sehr froh, unseren Beitrag leisten zu können."
Die Fertigstellung der gesamten Anlage soll im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein. Wann die ersten geflüchteten Familien einziehen, steht bisher noch nicht fest.